Studium April 2025 Öffnen d. Augen 2 (Schlusspassage) [SND, 364f.]
"Wer nicht in sich das Streben nach dem Weg geweckt hat, kann sich niemals von den Leiden aus Geburt und Tod befreien. Buddha Shakyamuni, der Herr der Lehren, wurde von all den Anhängern nichtbuddhistischer Lehren beschimpft und als Mensch großen Übels bezeichnet. Der große Lehrer Tiantai wurde von den drei Schulen des Südens und den sieben Schulen des Nordens mit großer Feindseligkeit betrachtet, und Toku-itsu aus Japan kritisierte ihn, er würde seine drei Zoll lange Zunge gebrauchen, um den fünf Fuß großen Körper des Buddha zu zerstören. Der große Lehrer Dengyo wurde von den Priestern von Nara verachtet, die sagten: "Saicho ist niemals in der Hauptstadt von China in der Tang-Zeit gewesen!" Doch alle diese Schmähungen geschahen um des Lotus-Sutra willen, und sie sind daher keine Schande für den, der sie erträgt. Von Narren gerühmt zu werden – das ist die größte Schande. Nun da ich, Nichiren, mir den Zorn der Mächtigen zugezogen habe, sind die Priester der Tendai- und der Wahre-Worte-Schule zweifellos entzückt. Es sind merkwürdige und gewissenlose Menschen. (…)
Tiantai sagte: "Die gewählte Methode sollte mit der Zeit übereinstimmen." Die Verbreitung der buddhistischen Lehren sollte entsprechend der Zeit erfolgen. Ich bin für das, was ich getan habe, verbannt worden, doch dies ist ein geringes Leiden in dieser Existenz und keiner Klage wert. In zukünftigen Leben werde ich enormes Glück genießen – ein Gedanke, der mich mit großer Freude erfüllt." [SND, 364f.]
(Verfasst auf Sado vom November 1271 bis Februar 1272
"Worin liegt der wahre Nutzen des Glaubens? Es geht darum, durch die drei Existenzen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hindurch unzerstörbares Glück zu erfahren. Und es geht darum, während unserer Zeit in dieser Welt den korrekten Lebensweg einzuschlagen, der uns durch den endlosen Kreislauf von Geburt undTod in die Ewigkeit führt. Dieser Weg ist zugleich die sichere Straße zum Sieg im Kampf gegen das Böse, das sowohl im Inneren als auch im Äußeren wirkt. Nur wenn wir die negativen Kräfte aktiv herausfordern, können wir ein Leben ewigen Glücks verwirklichen. Wenn wir diesen Kampf scheuen, werden wir uns weiterhin endgültig in der Dunkelheit von Unwissenheit und Illusion bewegen. Wenn wir unseren Ängsten erliegen, werden die Hindernisse und Teufel, die uns bedrängen, nur stärker. Wenn wir feige sind, werden die Auswirkungen negativer und zerstörerischer Kräfte unser Leben zerfressen. Unser Kampfgeist muss unbedingt durch einen starken Glauben motiviert sein, damit wir die Unwissenheit und Illusionen durchbrechen und Hindernisse sowie teuflische Funktionen besiegen können. Der Kampf gegen die Negativität ist die treibende Kraft, um nicht nur in dieser Existenz Gift in Medizin zu verwandeln, sondern unser Leben durch die drei Existenzen hindurch völlig neu auszurichten - d. h. von Wiedergeburt in Unwissenheit (fundamentaler Dunkelheit) hin zu Wiedergeburt in der Dharmanatur (Erleuchtung). Wenn wir fest entschlossen sind, das Böse zu bekämpfen, werden alle Widrigkeiten, die wir erleben, zu einer Quelle großer Freude." [Goshovorlesung 'Das Öffnen der Augen', Kap.20., S.349eBook]
Präsident Ikeda fragt in seiner Vorlesung: "Worin liegt der wahre Nutzen des Glaubens?" Und er schreibt, dass es darum geht, unzerstörbares Glück zu erfahren, und darum, im Kampf gegen das Böse in uns und in unserer Umgebung, siegreich zu sein, indem wir die negativen Kräfte aktiv herausfordern.
Glaube, schreibt er, motiviert den Kampfgeist um Unwissenheit und Illusion zu durchbrechen und Hindernisse und teuflische Funktionen zu besiegen.
信 心 Shin-jin = Glaube, das japanische Wort besteht aus den Elementen Mensch, Wort und 'Welt des Inneren' / 'innere Einstellung' engl. mind ).
Und was meint er jetzt mit Unwissenheit, Illusionen, Hindernisse, teuflischen Funktionen und dem Bösen?
Der Kampf gegen die Negativität – Gift in Medizin verwandeln, das ist etwas anderes, als Sünden abzuschneiden oder etwas in sich selbst zu leugnen oder ein 'Übel mit der Wurzel auszureißen'. Der Entschluss, etwas in Bewegung zu setzen, kann nur in der Auseinandersetzung mit den eigenen karmischen Veranlagungen stattfinden.
"Der Buddhismus lehrt die Ewigkeit des Lebens über die drei Existenzen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Man mag in diesem Leben - vielleicht einfach aufgrund glücklicher Ereignisse oder Umstände - einen bestimmten Grad von Glück oder Erfüllung erreichen. Doch dies reicht nicht aus, um sich von den Leiden aus Geburt und Tod zu befreien. Nur eine religiöse Philosophie, die wirklich Kraft hat, die Menschen zur Erleuchtung zu führen, ist taugliches Mittel, um ewigen Frieden und Sicherheit durch die drei Existenzen hindurch zu erreichen. In unserem Leben sind seit der unendlichen Vergangenheit sowohl Unwissenheit (fundamentale Dunkelheit) als auch die Dharmanatur (Erleuchtung) vorhanden. Wenn unser Leben von Unwissenheit beherrscht wird, sind wir dazu bestimmt, Leben für Leben von Dunkelheit zu Dunkelheit zu wandern und letztendlich in die drei bösen Pfade zu fallen. Die größte Bedeutung in der Begegnung mit dem Nichiren-Buddhismus in dieser Existenz liegt in der Chance, durch diese Lehre die verhängnisvollen Ketten dieses Negativ-Kreislaufs zu sprengen."
[Goshovorlesung 'Das Öffnen der Augen, S. 355eBook]
Buddhismus ist Ursache - Wirkung! Wenn wir mit starkem Glauben NMRK chanten, dann ist das die Ursache: Was ist das für ein starker Glaube? NMRK wirkt! In mir! NMRK funktioniert! NMRK tut so gut! ICH BIN NMRK!, das ist wie ein pulsierendes Organ, das ich spüre. Ich spüre den Fluss, ich spüre dem nach …
Das wahre Wesen aller Phänomene (shoho jisso), die Dharmanatur des Universums und meine Buddhaschaft synchronisieren sich.
Die Buddhanatur des Universums ist ewig und immer da, ein Energiefluss auf tiefster Bewusstseinsebene (Amala-Bewusstwein). Durch die Ursache des Chantens mit starkem Glauben logge ich mich in diesen Rhythmus ein, docke an, ticke im Gleichklang. Das ist die Wirkung. Und das passiert nur in mir!
Es geht um einen Wandel in der Tiefe unseres Lebens - Unwissenheit beseitigen.
Unwissenheit über die Mechanik des Lebens und des Universums! Das ist eine der grundlegenden Krankheiten der Menschen. A) Sie wissen es nicht und B) Sie glauben an etwas Falsches.
Buddhismus ist keine "andere Doktrin", so wie Ismus-a tauschen gegen Ismus-b.
Du musst keinem falschen Gott abschwören und dich hier zum wahren Gott bekehren. Nein! Buddhismus ist Aufklärung1! Buddhismus öffnet dir die Augen.
Es fängt an mit einer Lehre aus der Antike, aus dem alten Indien, die von Philosophen, von Menschen 'gefunden' wurde, die das Leben und das Universum als es selbst und nicht als das Werk Gottes sahen. Die Lehre wurde systematisiert und im Laufe von Jahrhunderten in Form eines Kanons festgeschrieben. (Leider geschah das unabhängig voneinander an so manchen Orten, so dass wir heutzutage ein weitgefächertes Spektrum an Interpretationen des Kanons vorfinden)
Am Ende der Entwicklungsgeschichte des Buddhismus, als im 13. Jh. das Wirrwarr der Interpretationen dazu führte, dass man zwar Geld mit Buddhismus verdienen konnte, man als normaler Buddhist aber im wahrsten Sinne verarscht wurde, da kam jemand, der sich Nichiren nannte, und der wollte den Buddhisten die Augen öffnen.
Und alle schrien: 2220 Jahre seit dem Tod des Buddha, und jetzt kommt dieser Besserwisser und will das Rad neu erfinden?!
Nein, sagte Nichiren, ich will Aufklärung lehren, darüber, wie man glücklich wird und dass alles Leben die Buddhaschaft besitzt, so wie es die Schriften lehren. Und von allen Schriften steht das am klarsten und deutlichsten im Lotos-Sutra.
Und jene, die um ihre Pfründe fürchteten, sagten: Der erzählt den Bauern, dass sie Buddhas sind, demnächst will keiner mehr für uns Frondienste leisten! Der muss weg! Kopf ab oder ganz weit weg verbannen!
Und so kam es. Der Versuch der Enthauptung schlug fehl2, dann aber Verbannung. Urteil: Vogelfrei auf Sado!
Da sagte Nichiren sich, für den Fall, dass meine Mission hier und jetzt endet, schreibe ich einmal alles auf, was meine Lehre ausmacht, das wird jetzt viel, dafür habt ihr, meine Schüler, dann mal alles in einem Werk3. (Nov 1271 – Feb 1272)
Und er betitelte das Werk Kaimoku Sho, wörtlich: Augenöffnen-Schrift.
Was bedeutet denn Aufklärung im Buddhismus? Es gibt universelle Lehrinhalte des Buddhismus über Lebensumstände, von denen die Menschen nichts wissen, solange man sie diesbezüglich im Dunkeln lässt. Dass alles im Universum miteinander in Verbindung und Beziehung steht. Dass ich selbst ein Universum, ein Mikrokosmos bin, in dem alles miteinander in Beziehung steht. Dass Ursachen Wirkungen haben (auch, wenn sonst keiner sieht, was ich verursache). Von dem Gesetzt von Ursache und Wirkung gibt es kein Entkommen. Ich mache mein Karma selber, daher kann nur ich es wieder verändern. Das Leben selbst ist heilig und verehrungswürdig, daher trifft das auch auf mich zu und auf alle Lebewesen um mich herum. Zehn Grundlebenstendenzen, Zehn mal Art und Weise, wie die Lebenstendenzen sich in drei grundlegenden Bereichen auswirken. Fünf Komponenten der inneren Befindlichkeiten, die mit hineinspielen. Person und Umgebung. Körper und Geist.
Über alle diese inneren, also dem Leben innewohnenden, Prozesse wird man aufgeklärt und man wird dahin geführt, diese an sich selbst zu entdecken. Das führt zu einem Prozess des Öffnens der Augen, und was man dann sieht ist:
"Scheiße, ich verachte mich zutiefst und alle um mich herum. Ich dachte, ich leide unter dies und das, aber es ist Wertschätzung! Mangelnde Wertschätzung, die mich förmlich vergiftet!"
[Fahrstuhlmusik] Bravo! Stufe 1 erfolgreich abgeschlossen. Willkommen in der Realität. Kommen wir zu Stufe 2, Aufklärung über die Mechanismen des Leidens – von: 'Anleitung zum Unglücklich sein' zu: 'Anleitung zum Glücklich sein'. [Musik Ende]
"Wenn wir den Lebenszustand der Buddhaschaft in unserem Leben manifestieren wollen, dürfen wir nicht vergessen, dass damit der innere Kampf verbunden ist, durch den Glauben die Illusionen und Dunkelheit zu besiegen." [Goshovorlesung 'Das Öffnen der Augen', S.267, bzw. 341eBook]
Kampf im Buddhismus bedeutet Beharrlichkeit, Ausdauer, Mut (nicht Aggressivität) Standhaftigkeit ist oft schwer aufrecht zu halten, daher ist es ein Kampf mit sich selbst.
Das Böse ist etwas, das dem Wert entgegensteht. Das Verhalten uns selbst gegenüber und anderen gegenüber, die Haltung, nicht Wert zu schätzen, den Wert abzuerkennen.
(das sind zwei Begriffe, die einige nicht gut hören können. Der Islam spricht vom Djihad, dem 'heiligen Krieg' und das meint eigentlich: Den Kampf mit sich selbst.)
In den letzten Zeilen der Schrift zitiert Nichiren den chinesischen Buddha T’ien-t’ai (538-597) mit den Worten: "Die gewählte Methode sollte mit der Zeit übereinstimmen." Und er ergänzt: "Die Verbreitung der buddhistischen Lehren sollte entsprechend der Zeit erfolgen."
PI sagt dazu: "Wie wir gesehen haben, hängt die Methode der Verbreitung vom jeweiligen Zeitalter ab. Damit ist nicht etwa ein besonderer, geschichtlich definierter Textabschnitt gemeint, sondern der Charakter eines Zeitalters bzw. die grundlegenden Strömungen, die eine Gesellschaft zu einer bestimmten Zeit prägen, wie z.B. ihre vorherrschenden Ideologien und Glaubenssysteme, die Einstellungen und Anschauungen ihrer Bürger, ihre sozialen Rahmenbedingungen sowie ihr allgemeines Umfeld." [Goshovorlesung 'Das Öffnen der Augen', Kap 17,S. 245 bzw.310eBook]
Im späten Tag des Gesetzes (Mappo) entspricht die Methode von Shakubuku der Zeit, d.h. falsche Ansichten widerlegen, weil sie Leid verursachen.
"Shakubuku im Nichiren-Buddhismus beinhaltet eine gewisse Dualität: Einerseits bedeutet es rigorosen Kampf gegen all jene, die irrige Lehren verbreiten, durch die der Buddhismus verzerrt und die Menschen ins Leid gestürzt werden. Andererseits lehrt es aber auch die Toleranz, stets nach Gemeinsamkeiten zwischen dem Buddhismus und anderen Philosophien bzw. Glaubenssystemen zu suchen, die ebenfalls den Wert des Menschen würdigen und ihr Wohlergehen an erste Stelle setzen." [Goshovorlesung 'Das Öffnen der Augen', Kap 17,S. 248 bzw.313eBook]
Es wird ja gesagt, dass die wörtliche Übersetzung von Shakubuku, 'Brechen und Unterwerfen', aggressiv und unbuddhistisch sei. Der Geist und die Schärfe der Kritik Nichiren Daishonins (4 Dicta: 'Nembutsu mugen, Zen tenma, Shingon bokoku, Ritsu kokuzoku' - Nembutsu führt in die Hölle des pausenlosen Leidens, Zen ist eine Erfindung der himmlischen Teufel, Shingon wird die Nation ruinieren und Ritsu ist Verrat am Volk. (WDS1, S.77ebook und SND, 1247) war so, weil es der Geist seiner Zeit war, in einem rein buddhistischen Land. Buddhistische Schulen biederten sich an die Regierung an. Der dritte und vierte Stand (Klerus und Obrigkeit) eines feudalen Kastensystems war nur darauf bedacht, die eigenen Pfründe zu sichern und den eigenen Status als Top-Machtinhaber zu bewahren.
Soka Gakkai Präsident Harada erklärte bei seiner Papst-Audienz 2024: Dieses Thema ist heute nicht mehr aktuell.
Bodhisattva Fukyo hat nie diskutiert, hat nie etwas widerlegt, das war die Ausübung seiner Zeit. (Vielleicht war er nicht so gut im Reden?) Jedenfalls verhielt er sich wie ein Buddha. Und das ist der Punkt, auf den es ankommt:
"Die Ausübung von Shakubuku entspricht dem Mitgefühl des Buddha - d.h. Leiden zu nehmen und Freude weiterzugeben. Vor allem wurzelt Shakubuku in einem tiefen und umfassenden Respekt gegenüber allen Menschen. Unsere Bemühungen auf diesem Gebiet werden also nur dann erfolgreich sein, wenn wir die Person, die wir zur wahren Lehre führen wollen, tatsächlich zutiefst respektieren. (…)
Aus dieser Perspektive kann Shakubuku definitiv nicht von einem "streitsüchtigen Herzen" oder vergleichbaren niederen Emotionen oder gar Aggressionen getragen sein. Die Essenz von Shakubuku ist Mitgefühl und das Bestreben, falsche Ansichten zu widerlegen, weil sie Leid verursachen. Es ist eine Geisteshaltung, die unser Mitgefühl in den Mut verwandelt, gegen Falsches anzukämpfen." [Goshovorlesung 'Das Öffnen der Augen', Kap 17, S.248f. bzw.313f. im eBook]
Präsident Ikeda schreibt ja auch nichts gegen totalitäre Ideologien, er widerlegt nicht den Islam oder das Christentum. Statt zu sagen: Du bist falsch, versucht er, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden.
"Seit etwa 30 Jahren führe ich nun ernsthafte Dialoge mit maßgebenden Intellektuellen und Gelehrten. In diesen Diskussionen war es stets mein Ziel, die Differenzen zwischen den Kulturen, Religionen und Ideologien zu überwinden und stattdessen zum kleinsten gemeinsamen Nenner als Menschen zu gelangen. Ich habe versucht, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen, indem ich den humanistischen Idealen des Nichiren-Buddhismus mit dem Konzept der menschlichen Revolution Ausdruck verlieh." [C', Kap 19, S.272 bzw.347eBook]
Anmerkungen:
1.) Aufklärung – der Begriff kommt im Buddhismus gar nicht vor, gemeint ist hier im Kant'schen Sinne: "der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit" (wobei Kant Unmündigkeit als "Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen" versteht), also die Entwicklung zu einer mündigen Persönlichkeit, zugleich erklärte er "sapere aude" ("wage es, weise zu sein!") zum Wahlspruch der Aufklärung.
Ich meine hier: Aufklärung über die Natur des Lebens, des Universums und sonst allem. Zum Beispiel: "Du lebst auf einer riesigen Kugel, sie zieht dich an, das ist Gravitation!" "Ach ja? Jetzt, wo du es sagst, spüre ich es auch."
2.) 13. September 1271, gegen vier Uhr Morgens: ein Bruchstück des ekliptikalen 'Südlichen Tauriden' Meteorsturms tritt in die Erdatmosphäre ein und zieht als "…leuchtender Himmelskörper aus der Richtung von Enoshima quer über den Himmel von Südost nach Nordwest." [WDS1, 356eBook und SND 951]
[Wer sowas mal sehen möchte: https://www.youtube.com/watch?v=KsGTDa4PrkM]
Vielleicht waren es auch die 'Ariiden Trianguliden'? (siehe: Wikipedia Liste von Meteorströmen)
Präsident Ikeda merkt dazu an, dass es nicht wichtig sei, welcher Meteoritenstrom es war, sondern, dass das Phänomen sich genau in der Sekunde ereignete, als der Henker sein Schwert hob. "Wir können dies als Beweis dafür nehmen, dass der Daishonin die Dunkelheit besiegte und das Wesen des Gesetzes manifestierte, indem er die letztendliche Angst, die Angst vor dem Tode bezwang." [WDS1, 356eBook]
3.) "Als alle gegangen waren, setzte ich mich daran, ein, zweibändiges Werk mit dem Titel Das Öffnen der Augen zu schreiben - ich hatte schon seit dem elften Monat des letzten Jahres daran gearbeitet. Ich wollte das Wunder von Nichiren aufzeichnen, falls ich enthauptet werden sollte. Die Kernaussage dieses Werkes ist, dass Japans Schicksal einzig von Nichiren abhängt. Ein Haus ohne Säulen bricht in sich zusammen und ein Mensch ohne Seele ist tot. Nichiren ist die Seele der Menschen dieses Landes." [SND, 957]
Abkürzungen und Quellen:
NMRK - Nam-Myoho-Renge-Kyo
SND - Die Schriften Nichiren Daishonins Band 1, Herder 2014
WDS1 – Die Welt der Schriften Nichiren Daishonins Band 1, SGI-D 2004 / Kindle
Daisaku Ikeda 'Das Öffnen der Augen' Goshovorlesung, SGI-D 2007 / Kindle
Leitartikel von Soka Gakkai-Präsident Minoru Harada
Lasst uns mit aller Kraft in die Lüfte aufsteigen!1
SGI Newsletter Nr. 11700
"Aufsteigen!" (engl. 'soaring') - was für ein kraftvolles Wort voller Hoffnung! Wie ein schlankes Düsenflugzeug hat unsere jugendliche Soka Gakkai weltweit mutig in den Himmel des neuen Jahres abgehoben. Solange wir immer höher fliegen und unser Herz voller Hoffnung ist, können wir die dunkelsten Wolken durchbrechen und selbst widrigen Gegenwind zu unserem Vorteil nutzen. Dann können wir den blauen Himmel voller Triumph und Glück, beleuchtet von der strahlenden Sonne, in vollen Zügen genießen.
Der Ausgangspunkt für den großen Aufstieg der Soka Gakkai liegt in der Geschichte von Meister und Schüler. Präsident Ikeda führte einen tapferen und unbezwingbaren Kampf, um seinen Mentor Josei Toda zu unterstützen, zu einer Zeit, als seine Unternehmen vor ihren größten Schwierigkeiten standen.
Während der Neujahrsfeiertage 1950, mitten in dieser höchst turbulenten Zeit, legte Herr Toda den ersten Grundstein für die spätere "Toda-Universität" und schuf damit das Sprungbrett für die Entwicklung der Soka Gakkai zu einer globalen Bewegung.
In seinen Vorlesungen ging es nicht darum, den Schülern Fakten in den Kopf zu stopfen: Sie waren eine ernsthafte, lebenslange Interaktion zwischen Meister und Schüler. Der Schüler, vollkommen vereint mit seinem Meister, sprintete mit aller Kraft in jedem Bereich voran – bei seiner Arbeit, bei organisatorischen Aktivitäten und bei seinen täglichen Studien. Wie ein Flugzeug, das mit voller Geschwindigkeit in den Gegenwind rollt, um sich auf den Start vorzubereiten, ermöglichte diese dynamische Energie der Soka Gakkai den Flug und den Aufstieg in die Lüfte.
Als erfolgreicher Absolvent der Toda-Universität bereiste Präsident Ikeda die ganze Welt, löste einen Wirbelsturm des Dialogs aus und baute ein umfangreiches humanistisches Netzwerk auf. Im Jahr 1973 wurden nacheinander die Europäische Konferenz, die Panamerikanische Liga und der Südostasiatische Buddhistische Kulturrat gegründet, um den Soka Gakkai-Organisationen in diesen Regionen die Zusammenarbeit zu ermöglichen, um sich gegenseitig zu inspirieren und zu kooperieren. Die Gründung der SGI ist ein direktes Ergebnis der kontinuierlichen Bemühungen von Präsident Ikeda, den Grundstein für ein weltweites kosen-rufu zu legen.
Anlässlich der Gründung der SGI am 26. Januar 1975 brachte er seine Hoffnungen für die Mitglieder zum Ausdruck: "Anstatt nach Ihrem eigenen Lob oder Ruhm zu streben, hoffe ich, dass Sie Ihr edles Leben der Aussaat der Samen des Friedens des Mystischen Gesetzes auf der ganzen Welt widmen.“ Jetzt, ein halbes Jahrhundert später, sind diese Samen wunderbar aufgegangen und die lächelnden Gesichter junger Menschen erblühen auf der ganzen Welt. In den nächsten 50 Jahren werden diese jugendlichen Nachfolger weitere Samen säen und noch mehr prächtige Blumen werden unsere Welt schmücken.
Im Januar 2000 sprach Präsident Ikeda zu Mitgliedern in der Region Hokuriku – dem Teil Japans, in dem sein Mentor geboren wurde: "Solange wir weiter streben, werden wir einen Weg nach vorne finden. Solange wir uns weiter bemühen, werden wir mit Sicherheit gedeihen. Wir werden nie in eine Sackgasse geraten." Lassen Sie uns heute, ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben auf der Halbinsel Noto, diesen Geist der Umwandlung von Gift in Medizin annehmen und gemeinsam voranschreiten.Mutig wie der Adler, "dem König aller Geschöpfe, die in den Himmel fliegen"2, lasst uns den Januar, den Monat der Geburt von Präsident Ikeda, feiern, indem wir hoch aufsteigen und große Siege erringen! (Übersetzt aus der Januarausgabe 2025 der Daibyakurenge, der monatlichen Studienzeitschrift der Soka Gakkai)
Anmerkungen:
- Das Jahresmotto der Soka Gakkai "Year of Soaring Higher toward a Youthful Soka Gakkai Worldwide"
(wörtlich: Das Jahr, in dem wir noch höher aufsteigen - hin zu einer jugendlichen Soka Gakkai weltweit)
wurde in Deutschland übersetzt mit: "Hoch hinaus – für eine jugendliche Soka Gakkai weltweit"
- Gosho 123, 'Das Sutra der wahren Vergütung', SND, Seite 1147
- Das neunte Bewusstsein, auch Amala-Bewusstsein genannt, ist die Buddhanatur, jene grundlegende, reinigende Kraft, die frei von allen karmischen Beeinträchtigungen ist. Nichiren setzt sie hier mit Myoho-Renge-Kyo gleich.
- Zwei Schriftzeichen: shin-jin 信心(jap.): Überzeugung, Glaube, Vertrauen
Studium Jan/Feb 2024 'Glück in dieser Welt'
Dieser kurze, prägnante, sehr bekannte und beliebte Brief aus dem Jahr 1276 lässt sich gut in zwei Abschnitte teilen, die jeweils mit den Worten "Es gibt kein wahres Glück [true happiness] außer …" Danach folgt jeweils ein verkürztes Zitat aus dem Lotos Sutra.
Zuerst hieß es: "Es gibt kein wahres Glück, außer Nam-Myoho-Renge-Kyo zu chanten", gefolgt vom Sutra Abschnitt:
In unserem Fall: "Es gibt kein wahres Glück, außer den Glauben an das Lotus Sutra aufrecht zu erhalten [upholding faith]" Danach zitiert Nichiren aus dem Kapitel 5, dem Gleichnis von den Heilkräutern.
Dieses Zitat war Nichiren wichtig, denn er verwendete es in insgesamt 13 Briefen, z.B. auch in 45 Antwort an Kyo-o (8, 30, 44, 56, 110, 207, 214, 220, 264, 291, 312)
"Sobald diese Lebewesen das Gesetz gehört haben, werden sie Frieden und Sicherheit in ihrer gegenwärtigen Existenz genießen und gute Umstände in zukünftigen Existenzen, dann werden sie Freude empfinden und werden wieder in der Lage sein, das Gesetz zu hören. Und nachdem sie das Gesetz gehört haben, werden sie den Hindernissen und Behinderungen entgehen können und mit Blick auf die verschiedenen Lehrmeinungen in der Lage sein, ihre Kräfte in vollem Umfang auszuüben, so dass sie nach und nach den Weg betreten (allmählich in den Weg eintreten) können. Es ist wie der Regen, der aus dieser großen Wolke auf alle Pflanzen und Bäume, Dickichte und Haine und Heilkräuter herabfällt. Jeder erhält, je nach Art und Beschaffenheit, seinen vollen Anteil an Feuchtigkeit und kann sprießen und wachsen. (Jede von ihnen erhält, gemäß ihrer Art und Beschaffenheit, ihren vollen Anteil an Feuchtigkeit und kann wachsen und gedeihen)"
Auch wenn weltliche Probleme erscheinen mögen, lassen sie sich niemals davon stören (abhalten – von der Ausübung) oder beeindrucken.
Niemand kann Schwierigkeiten entgehen, selbst Heilige und Weise nicht. (Die Leute denken immer, Popstars haben keine Sorgen, weil, die lachen ja im Fernsehen immer oder Heilige, die sind ja so abgehoben, denen tut nix mehr weh. Die kriegen aber alle was um die Ohren. Fragt sich nur, was macht das mit denen? Wie gehen die damit um.
Trinken Sie Sake nur zu Hause mit Ihrer Frau – und chanten Sie Nam-Myoho-Renge-Kyo.
Dieser Satz könnte ja auch lauten: "… und hören sie endlich mit der Sauferei auf", aber Nichiren betont, dies nur zu Hause zu tun und eben nicht, und darauf kommt es an, "in der Kneipe um die Ecke". Shijo Kingo befand sich in einer Situation, in der die Ritter, die ihm nach dem Leben trachteten, ihm bestimmt Nachts aufgelauert hätten. Siehe Gosho 87, SND Bd.1, S. 851re
Es ging zuerst um religiöse Konflikte. Samurai, also Ritter, praktizierten traditionell Zen (Analphabeten…), Bauern Jodo (Amida, Nembutsu) (Leid erdulden in diesem Leben, Belohnung im Jenseits), höher gestellte Personen Shingon (geheime Lehre)
Shijo Kingo war ein Ritter, hatte sein Lehen von Graf Ema Mitsutoki erhalten. Die Bauern auf seinem Land hatten ihm Abgaben zu leisten. Der Ritter schuldete dem Lehnsherren im Kriegsfalle Gefolgschaft (mit Bauern). Graf Ema praktizierte Jodo (Reine Land Lehre) und stand in Kontakt zu Ryokan, einem der großen Widersacher Nichirens.
Nachdem Nichiren 1274 von Sado zurückgekehrt war und sich an den Minobu zurückgezogen hatte, kam Shijo Kingo auf die 'gute Idee', seinen Lehnsherren Shakubuku zu machen. 1276 dieser Brief. 1277 Kugawagayatsu: Im Jahr 1277 beobachtete Shijō Kingo zufällig eine Debatte in Kuwagayatsu in Kamakura, bei der Sammi-bō, ein Schüler von Nichiren, Ryūzō-bō, einen Tendai-Priester und Schützling von Ryōkan, besiegte. Mit-Samurai, die eifersüchtig auf Kingo waren, sahen eine Chance, ihn in den Augen seines Herrn zu blamieren, und berichteten Lord Ema fälschlicherweise, dass Kingo die Debatte gewaltsam gestört habe. Dies veranlasste Lord Ema, Shijo Kingo aufzufordern, den Glauben an das Lotos-Sutra aufzugeben und damit zu drohen, Kingos Lehen zu beschlagnahmen und ihn zu verbannen.
Nichiren verfasst Gosho 97 Bittschrift von Jorimoto – Hintergrund S. 1006
Ema will sein Lehen nehmen, ihn nach Echigo versetzen, wenn er nicht abschwört.Ema wird dann aber krank, Kingo heilt ihn und erhält 1278 ein dreimal größeres Lehen zum Dank.
Gosho 99 Ende: "Meiden Sie alle Versammlungen. Sorgen Sie des Nachts für strengen Wachschutz. Stehen Sie mit den Männern der Nachtwache7 auf gutem Fuß und setzen Sie diese richtig ein. Sie sollten sich immer in ihrer Gesellschaft aufhalten. Wenn sie diesmal nicht vertrieben werden, dann ist die Wahrscheinlichkeit neun zu eins, dass die anderen Samurai einen Angriff auf ihr Leben versuchen. Was auch immer geschehen mag, sterben sie auf keinen Fall einen schändlichen Tod."
7. Die Männer der Nachtwache waren wahrscheinlich vier Samurai, die mit auf Shijo Kingos Anwesen wohnten. Ihre Anwesen waren wegen ihres Glaubens an die Lehren des Daishonins beschlagnahmt worden. Es heißt auch, dass es Shijo Kingos jüngere Brüder gewesen sein könnten.
Es gibt sogar eine Gosho, in der Nichiren Shijo Kingo anweist, nicht die Kosten für ein gutes Pferd zu scheuen, dass ihn mit seiner Rüstung tragen kann, damit er im Fall eines Überfalls noch fliehen kann. (128 General Steintiger)
Schließlich wurde er 1279 dann doch angegriffen, konnte aber entkommen. (Gosho 139 Strategie des Lotus Sutras)
Wahres Glück
"Wir können kein wahres Glück finden, ohne unseren Lebenszustand zu erhöhen." [SGI-Depesche 2023-006]
Zitat Präsident Ikeda: Wenn Sie starke Lebenskraft und reichlich Weisheit besitzen, dann ist es möglich, die Überwindung der Schwierigkeiten des Lebens als Herausforderung zu genießen - wie Wellen, die das Wellenreiten so beglückend machen, oder steile Berge, die dem Bergsteigen seinen Reiz geben.
Das Mystische Gesetz ist die Quelle von Lebenskraft und Weisheit, mit deren Hilfe wir die Schwierigkeiten des Lebens überwinden können. Deshalb bekräftigt der Daishonin, dass es kein größeres Glück gibt als das Rezitieren von Nam-Myoho-Renge-Kyo.
Die Realität ist hart. Bitte fordern Sie die unangenehmen Tatsachen Ihres Lebens mutig heraus und gewinnen Sie wieder und wieder in allen Bereichen: im Alltag, im Beruf, in der Schule und in Ihren Familienbeziehungen. Die Lehren des Buddhismus und unsere Glaubensausübung sind die Triebkraft für eine grenzenlose Änderung zum Besseren.
Wo Menschen Weisheit und Lebenskraft aus ihrer buddhistischen Ausübung ziehen, können sie alles in eine bessere, positivere und ermutigendere Richtung lenken. Weise, wahre Ausübende des Nichiren-Buddhismus bewegen sich nicht nur theoretisch in einem solchen Rhythmus des Gewinnens, sie machen ihn ganz konkret zum Grundrhythmus ihres Lebens. [Die Weisheit zur Erschaffung von Glück und Frieden, Bd.1, S.18f]
In der Neuen Menschlichen Revolution Bd.2 steht: Wo ist das Glück zu finden? Nicht an irgendeinem fernen Ort. Es liegt im Herzen der Menschen, inmitten unseres eigenen Lebens. Zwar vermögen Geld und materielle Dinge eine gewisse Form von Glück hervorzurufen, doch so ein Glück ist flüchtig. Der zweite Präsident der Soka Gakkai, Josei Toda, nannte es "relatives Glück".
[Zitat Toda: "Ich möchte gerne einige Worte zum Thema Glück sagen. Es gibt zwei Arten von Glück: absolutes und relatives Glück. Absolutes Glück ist die Verwirklichung der Buddhaschaft. … Relatives Glück bedeutet, dass unsere Alltagswünsche einer nach dem anderen erfüllt werden - zum Beispiel die Wünsche nach einer Million Yen, einer wunderbaren Ehefrau, netten Kindern, einem schönen Haus oder Kleidung - und so weiter. ... Eine solche Art von Glück ist nicht von großer Tragweite. Und dennoch sind alle davon überzeugt, dass genau diese Dinge einen Menschen glücklich machen. Was aber ist absolutes Glück? Absolutes Glück bedeutet, dass man die bloße Tatsache, am Leben zu sein, hier zu sein, als Freude empfindet."]
Dem stellte er ein "absolutes Glück" gegenüber - einen Lebenszustand, in dem wir allein deswegen glücklich sind, weil wir leben, und in dem wir alles genießen können, selbst die Härten und Unbilden des Lebens.
Um diesen Zustand zu erreichen, brauchen wir eine starke Lebenskraft, die uns dazu befähigt, jeder Lebenslage erfolgreich die Stirn zu bieten. Diese Lebenskraft ruht tief in unserem Inneren, und der Buddhismus lehrt uns, diese verborgene Kraft hervorzurufen. [NMR BD.2, 199ff]
Mit anderen Worten, an uns zu arbeiten. Äußere Anlässe für Glück sind schön, halten aber nicht an. Nur wenn ich Glück aufbaue auf der alles umfassenden inneren Kraft, die auch mir innewohnt, kann ich mich von positiven und negativen äußeren Umständen lösen. Das ist die Lebensenergie des Kosmos, die so genannte neunte Bewusstseinsschicht amala, das, was der Buddha an sich selbst erfahren hat und in seiner Lehre versucht, mit allen Menschen zu teilen.
Unser Buddhismus betont, dass dies durch das Chanten von Nam-Myoho-Renge-Kyo möglich ist - was dem aufrecht erhalten des Glaubens an das Lotus-Sutra entspricht.
Das ist Ursache-Wirkung. Eine Belohnung nach dem Tode, nachdem man ein Leben lang gelitten hat oder schlechte Laune hatte? Wie soll ein unglückliches Leben im Jenseits zu einem glücklichen werden? Keine Ursache - keine Wirkung.
Quellen:
- SGI-Depesche 2023-006 (entspricht dem Studium in: FORUM 258 Jan/Feb 2024) https://www.sokagakkai.de/depeschen = Übersetzung von: SGI-Newsletter Nr. 2941, 4. Sept. 1996 (den hatte ich damals als Fax - längst vergilbt)
- Das Leben von Shijo Kingo in einer 6-teiligen Übersetzung aus der Daibyakurenge:https://www.worldtribune.org/2020/shijo-kingo-part-1/ bis-6
- Ema Mitsutoki in: https://www.nichirenlibrary.org/en/dic/Content/E/56
- Neue Menschliche Revolution Bd. 2, 199ff
- Die Weisheit zur Erschaffung von Glück und Frieden Bd.1, 17 – 21
Unter dem Stichwort 'Wegweiser' [https://www.sokagakkai.de/wegweiser]gibt es auf der neuen Soka Gakkai Homepage ein Stichwortglossar mit Quellen:
Zum Stichwort 'Glück' finden sich unter anderem die folgenden zwei Abschnitte:
In der Neuen Menschlichen Revolution Band 2, ab Seite 199 besucht Shin'ichi am 20.11.1960 die 8. Hauptversammlung der JFA und spricht zu den jungen Frauen. "Viele Philosophen und Denker, darunter Alain45 und Emerson46, entwickelten Theorien über das Glück. Aber ist es möglich, Glück im eigenen Leben und im Leben anderer hervorzubringen, indem wir solche philosophischen Abhandlungen lesen? Leider ist das ganz und gar nicht so.
Alle Menschen wollen Glück und Frieden, doch gab es bislang niemanden, der ihnen zeigte, wie sie beides tatsächlich erreichen konnten. Unter all diesen Denkern war Nichiren Daishonin der Einzige, der imstande war, allen Menschen einen konkreten, gangbaren Weg zum Glück zu weisen."
Wo ist das Glück zu finden? Nicht an irgendeinem fernen Ort. Es liegt im Herzen der Menschen, inmitten unseres eigenen Lebens. Zwar vermögen Geld und materielle Dinge eine gewisse Form von Glück hervorzurufen, doch so ein Glück ist flüchtig. Der zweite Präsident der Soka Gakkai, Josei Toda, nannte es "relatives Glück".
Dem stellte er ein "absolutes Glück" gegenüber - einen Lebenszustand, in dem wir allein deswegen glücklich sind, weil wir leben, und in dem wir alles genießen können, selbst die Härten und Unbilden des Lebens.
Um diesen Zustand zu erreichen, brauchen wir eine starke Lebenskraft, die uns dazu befähigt, jeder Lebenslage erfolgreich die Stirn zu bieten. Diese Lebenskraft ruht tief in unserem Inneren, und der Buddhismus lehrt uns, diese verborgene Kraft hervorzurufen.
"Das Ziel des Glaubens ist es, die Buddhaschaft zu verwirklichen und glücklich zu werden", konstatierte Shin’ichi mit Überzeugung. "Der einzige Weg, der dorthin führt, ist der Glaube an den Gohonzon, der die Essenz des Buddhismus und die wahre Absicht von Nichiren Daishonins Erscheinen in der Welt verkörpert. Die Soka Gakkai hat die Menschen zum Gohonzon geführt und dazu beigetragen, dass sie ihr Glück auf praktische Weise verwirklichen.
Unser Ziel Kosen-rufu bedeutet, es jedem Einzelnen zu ermöglichen, glücklich zu werden; es ist eine religiöse Revolution, dazu bestimmt, dieses Ziel zu erreichen. Ein europäischer Philosoph sagte einst, andere glücklich zu machen sei die gehaltvollste Form des Glücks. Die größte Befriedigung und die höchste Freude im Leben liegen darin, die Lehren des Daishonin zu verbreiten. Ich hoffe, dass jede von Ihnen ihr Leben lang beständig an dem heiligen Unternehmen namens Kosen-rufu mitwirken wird und dass Sie Ihr persönliches Glück verwirklichen werden.
Das menschliche Herz ist sehr launenhaft. Für die Soka Gakkai steht fest, dass sie in Zukunft großen Verfolgungen und Verleumdungen ausgesetzt sein wird. Wenn dies eintritt, wird es Mitglieder geben, die sich davon einschüchtern lassen und vom Glauben zurücktreten. Doch ich möchte unmissverständlich klar machen, dass man den wahren Pfad zum Glück nur im Glauben finden kann."
45 Alain: Pseudonym des französischen Schriftstellers Emile-Auguste-Chartier (1868-1951)
46 Ralph Waldo Emerson (1803-1882): amerikanischer Philosoph und Dichter.
Die Weisheit zur Erschaffung von Glück und Frieden Bd.1, 17 – 21 1.2 Absolutes Glück und relatives Glück
Tsunesaburo Makiguchi, der Gründungspräsident der Soka Gakkai, sagte: "Der Sinn des Lebens besteht darin, höchsten Wert zu schaffen und das größtmögliche Glück zu erlangen." Der zweite Präsident der Soka Gakkai Josei Toda lehrte: "Absolutes Glück bedeutet, schon die Tatsache, am Leben zu sein, als Freude zu empfinden." Auf Grundlage dieser Erkenntnisse betont Präsident Ikeda in diesem Textabschnitt Folgendes: Die SGl ist eine Gemeinschaft, die sich dafür einsetzt, dass die Menschen größtmögliches Glück erlangen - absolutes Glück.
ERMUTIGUNG VON PRÄSDIENT IKEDA
Auszug aus einer Rede anlässlich der Generalversammlung in Rio de Janeiro, Kulturzentrum Rio de Janeiro, 13. Februar 1993 Was ist der Sinn des Lebens? Glück! Das Ziel des Buddhismus und das Ziel des Glaubens besteht darin, glücklich zu werden.Nichiren Daishonin schreibt: "Es gibt kein wahres Glück für die Menschen, außer Nam-Myoho-Renge-Kyo zu rezitieren. Im Sutra heißt es: '…und die Lebewesen wandeln darin voller Glück.' [LS 16]" (SND-1, 844) "Wandeln darin voller Glück" bedeutet hier, ganz frei die Art von Leben zu führen, die man sich wünscht, und dieses Leben von ganzem Herzen zu genießen. Wenn Sie starke Lebenskraft und reichlich Weisheit besitzen, dann ist es möglich, die Überwindung der Schwierigkeiten des Lebens als Herausforderung zu genießen - wie Wellen, die das Wellenreiten so beglückend machen, oder steile Berge, die dem Bergsteigen seinen Reiz geben.
Das Mystische Gesetz ist die Quelle von Lebenskraft und Weisheit, mit deren Hilfe wir die Schwierigkeiten des Lebens überwinden können. Deshalb bekräftigt der Daishonin, dass es kein größeres Glück gibt als das Rezitieren von Nam-Myoho-Renge-Kyo.
Die Realität ist hart. Bitte fordern Sie die unangenehmen Tatsachen Ihres Lebens mutig heraus und gewinnen Sie wieder und wieder in allen Bereichen: im Alltag, im Beruf, in der Schule und in Ihren Familienbeziehungen. Die Lehren des Buddhismus und unsere Glaubensausübung sind die Triebkraft für eine grenzenlose Änderung zum Besseren.
Wo Menschen Weisheit und Lebenskraft aus ihrer buddhistischen Ausübung ziehen, können sie alles in eine bessere, positivere und ermutigendere Richtung lenken. Weise, wahre Ausübende des Nichiren-Buddhismus bewegen sich nicht nur theoretisch in einem solchen Rhythmus des Gewinnens, sie machen ihn ganz konkret zum Grundrhythmus ihres Lebens. Der zweite Präsident der Soka Gakkai Josei Toda gab folgende Ermutigung zum Thema Glück:
"Ich möchte gerne einige Worte zum Thema Glück sagen. Es gibt zwei Arten von Glück: absolutes und relatives Glück. Absolutes Glück ist die Verwirklichung der Buddhaschaft. … Relatives Glück bedeutet, dass unsere Alltagswünsche einer nach dem anderen erfüllt werden - zum Beispiel die Wünsche nach einer Million Yen, einer wunderbaren Ehefrau, netten Kindern, einem schönen Haus oder Kleidung - und so weiter. ... Eine solche Art von Glück ist nicht von großer Tragweite. Und dennoch sind alle davon überzeugt, dass genau diese Dinge einen Menschen glücklich machen. Was aber ist absolutes Glück? Absolutes Glück bedeutet, dass man die bloße Tatsache, am Leben zu sein, hier zu sein, als Freude empfindet. … Außerdem beschreibt es einen Zustand, in dem wir frei sind von finanziellen Sorgen und uns guter Gesundheit erfreuen, in dem Frieden und Harmonie unser Familienleben bestimmen und unsere geschäftlichen Aktivitäten rund laufen, und in dem alles, was wir hören oder sehen, uns mit Freude erfüllt. Wenn wir einen solchenLebenszustand erlangen, wird diese Welt, diese konfliktreiche Saha-Welt selbst sich in ein reines Land verwandeln. Das bezeichnen wir alsVerwirklichung der Buddhaschaft. ... Wie können wir das schaffen? Statt weiterhin nach relativem Glück zu streben, müssen wir das absolute Glück ansteuern. Einzig unsere Ausübung des Buddhismus Nichiren Daishonins kann dies bewirken. Ich arbeite wie wild, um diese Wahrheit mit anderen zu teilen; deshalb hoffe ich, dass sie meinen Worten aufrichtig vertrauen und ein solches Leben [des absoluten Glücks] führen."2
Der Gründungspräsident der Soka Gakkai Tsunesaburo Makiguchi sagte:
"Es gibt Leute, die erzählen überall: 'Ich habe so viel Geld gespart, wie ich wollte, und das Haus gekauft, das ich mir gewünscht habe – also kann ich mich jetzt zurücklehnen, einen Drink genießen und mir ein wenig Luxus gönnen. Was will ich mehr vom Leben?' Ein solcher Mensch kennt den wahren Sinn des Lebens nicht." An dieser Stelle wurde Herr Makiguchi sehr deutlich: "Der Sinn des Lebens besteht darin, höchsten Wert zu schaffen und das größtmögliche Glück zu erlangen."
Der Name Soka Gakkai bezeichnet eine Organisation, deren Mitglieder sich genau diesem Ziel verschrieben haben: höchsten Wert zu schaffen und größtmögliches Glück zu verwirklichen.
Der Sinn des Lebens besteht darin, die Art von Glück zu erschaffen, die wir absolutes Glück nennen. Absolutes Glück ist etwas, das sich auch im Laufe der Zeit nicht verändert; es ist ewig und bleibt unberührt von äußeren Einflüssen, weil es der Tiefe unseres Lebens entspringt. Absolutes Glück ist keine vorübergehende Angelegenheit wie gesellschaftliche Stellung, Reichtum oder irgendeine andere flüchtige Befriedigung.
Entscheidend ist, dass wir in Übereinstimmung mit dem Gesetz leben und auf der Grundlage dieses Gesetzes einen hohen Lebenszustand erlangen. Der Lebenszustand, den wir dadurch erreichen, ist so ewig wie das Gesetz selbst. Als Ausübende des Nichiren-Buddhismus gehen wir unseren Weg als Sieger im Leben bis in alle Ewigkeit.
Einige Leute sagen, Glück sei bloß Einstellungssache. Sie sagen: "Es reicht aus zu denken, dass man glücklich ist, dann wird man es auch - selbst wenn man gerade unter einer Krankheit oder Armut leidet." Wenn Sie sich so etwas aber nur einreden, ohne tatsächlich ein Glücksgefühl in Ihrem tiefsten Inneren zu spüren, dann ist das letztendlich bedeutungslos.
Die "Schätze des Herzens", die wir durch unsere Ausübung des Nichiren-Buddhismus ansammeln, zeigen sich im Laufe der Zeit in unserem Leben als"Schätze des Körpers" und "Schätze in einem Schatzhaus". (Vgl. SND-1, 1502)Ich bete jeden Tag aufrichtig dafür, dass Sie ein angenehmes, langes undgesundes Leben führen. Und ich werde weiterhin von ganzem Herzen dafürbeten, solange ich lebe. Es ist mein brennender Wunsch, dass jeder vonIhnen sich alle Herzenswünsche erfüllt, sodass Sie am Ende Ihres Lebenssagen können: "Mein Leben war sehr glücklich. Ich bereue nichts. Es war ein erfülltes Leben."
2. Josei Toda, Toda Josei zenshu (Gesammelte Werke Josei Todas), (Tokio: Seikyo Shimbhuncha, 1989) Bd. 4, S. 257ff (Ermutigung anlässlich der Bereichs-General-Versammlung für Gesamt-Westjapan am 23. Januar 1955).
Gebetskette (Sanskrit, माला, mālā, japanisch, 数珠, juzu )
Die im Hinduismus und Buddhismus gebräuchliche Gebetskette besteht in der Regel aus 108 Perlen. Im Hinduismus stellt jede Perle eine der 108 Namen und Attribute Gottes dar. Sie hat am Ende eine große Perle, die Guru Perle, und wird auch um den Hals getragen.
Im frühen Buddhismus verkörperten die 108 Perlen die 108 Bände der gesammelten Lehren Buddhas, eingeteilt in 4 x 27 Stück: 27 zu überwindende Leidenschaften wandeln sich zu 27 zu erreichende Geistesqualitäten 27 zu überwindende Herzenstrübungen wandeln sich zu 27 zu erreichende Eigenschaften.
Im späteren Buddhismus, so wie auch im Nichiren Buddhismus spricht man bereits von den 80.000 Lehren des Buddha. Da wäre eine Kette ziemlich lang. So stehen die 108 Perlen der Gebetskette für 108 irdische Begierden (bono).
Im Nichiren Buddhismus, den die Soka Gakkai Mitglieder praktizieren, verwendet man die Kette nicht zum Daimoku zählen, so wie es in anderen Religionen üblich ist.
Wir halten die Kette mit:
gassho 合掌, jap. zusammengefügte Handflächen. Dabei handelt es sich um ein so genanntes mundra ( मुद्रा, Sanskrit), eine symbolische, bedeutungsvolle Handgeste. In diesem Fall handelt es sich um die Grußgeste Namaste (wörtlich: Verbeugung zu dir)
Eigentlich legt man die Handflächen zusammen, schaut auf die Fingerspitzen und verbeugt sich zusätzlich leicht (max. 45°). Aber so machen wir das nicht, wir bleiben aufrecht sitzen und verbeugen uns mit innerer Achtsamkeit, indem wir bewusst den Gohonzon anschauen, vor unserer Buddhaschaft, die wir jetzt vor uns sehen können.
Wie Nichiren in den Ongi Kugden schreibt: 'Wenn wir uns vor unserem Spiegelbild verbeugen, verbeugt sich unser Spiegelbild vor uns'. Wir rezitieren also das Mantra Nam-Myoho-Renge-Kyo und vollführen dabei ein Mundra, nämlich eine abgewandelte Form des Gassho. In unserem Buddhismus stehen die zehn Fingerspitzen, die sich berühren, für den gegenseitigen Besitz der zehn Welten und die beiden sich berührenden Handballen für die Verschmelzung von objektiver Wahrheit und subjektiver Weisheit (kyo-chi-myogo).
Dabei halten wir die japanische Nichiren-Gebetskette (SGI prayer beads) mit fünf Enden und 112 Perlen zwischen den Händen. Wir bedecken die vier Bodhisattvas und 108 Begierden mit unseren Händen, was wiederum das Prinzip bono soku bodhai (irdische Begierden in Erleuchtung verwandeln) beinhaltet. Diese Geste verweist auf den Akt der Verwirklichung der Buddhaschaft un unserer gegenwärtigen Form.
Gebetsketten wurden vor gut 1000 Jahren im Buddhismus eingeführt. Heute stellen sie ein traditionell priesterliches Accessoire dar. Die Gebetskette ist für unsere tägliche Ausübung eigentlich nicht unbedingt nötig. Sie stellt ein Werkzeug dar. Gebetsketten haben keine besonderen Kräfte.
Die Zahl der 108 Perlen verweisen, wie schon erwähnt auf die 108 irdischen Begierden, aufgeschlüsselt nach: 6 Sinne x 3 Zeiten (Verg., Gegenw., Zuk.) x 2 Arten von Herzen (rein und unrein) gemäß dem eigenen Karma x 3 irgendwas. In der Geschichte des Buddhismus hatten die Priester in den Klöstern alle Zeit der Welt sich so was auszudenken.
Wir legen die Kette in Form einer acht, die fünf Enden entsprechen unserem Kopf, Armen und Beinen, der Perlenkranz unserem Körper und der Mitte. Wir nehmen mit dieser Geste symbolisch unser Leben in die Hand. Die Seite mit den drei Enden legen wir über den Mittelfinger der rechten Hand, die Seite mit den zwei Enden über den Mittelfinger der linken Hand. In der Mitte bleibt die Kette gekreuzt (dies wurde vom 59, Hohepriester Nichiko Hori einmal festgelegt).
Die zusätzlichen vier Perlen zwischen den 108 stehen für die vier Anführer der Bodhisattvas aus der Erde, die zwischen den leidenden Menschen, im Alltag, ihr Werk tun. Sie repräsentieren die vier Tugenden des Buddhas: Glück, Wahres Selbst, Reinheit und Ewigkeit (entsprechend den vier Wörtern Nam, Myoho, Renge und Kyo)
Die beiden großen Perlen an den Enden des Perlenrings werden als die Eltern-Perlen bezeichnet. Die rechte ist die Perle der Mutter (myo, mystisch, objektive Wirklichkeit, Shakyamuni) Die linke ist die Perle des Vaters (ho, manifest, subjektive Wahrheit, Taho).
Die einzelne Perle unter der Vater Perle steht für die absolute Wahrheit
Die dreißig Perlen an den Armen und Beinen der Kette stehen für die zehn Welten von denen jede wiederum Zehn Welten beinhaltet (10x10=100) mal drei Bereiche (100x3=300). Die zehn Perlen am Kopf, also quasi der Hals, stehen für die zehn Faktoren. Multipliziert ergibt das 3000 Welten, ichinen sanzen.
Der Knoten zwischen den Perlen der linken Seite steht für die Einheit von Person und Gesetz. Die Quasten am Ende demgemäß für das Gesetz, bzw. die Person. Die drei Quasten an der rechten Seite stehen für die drei Schätze: Buddha, Gesetz und Gemeinschaft der Gläubigen.
Die vier vasenförmigen Perlen an den vier Enden sind die Behältnisse unserer Wohltaten, die wir durch die buddhistische Ausübung ansammeln.
Die hier beschriebene Symbolik bezieht sich ausdrücklich auf die Gebetskette der SGI-Buddhisten. Andere Nichiren Schulen, die Tendai-Schule, und wie sie alle heißen mögen verwenden ähnliche Ketten, halten sie anders und geben den einzelnen Perlen andere Sinninhalte.
Quelle: Internet kreuz und quer (Stichworte: Gebetskette, sgi prayer beads u.ä.)
von Michael