Nanjo Tokimitsu[南条時光](1259–1332): Wurde auch Ueno genannt, weil er im Dorf Ueno im Fuji Distrikt der Suruga Provinz in Japan lebte und dort Schultheiß1 war. Er war ein Laienanhänger Nichirens und der zweite Sohn von Nanjo Hyoe Shichiro. Sein vollständiger Name war Nanjo Shichiro Jiro Taira no Tokimitsu. Schon früh im Leben fing er an, Nichirens Lehren auszuüben. Sein Vater, ein Beamter des Kamakura Shogunats, starb im Jahre 1265 und sein älterer Bruder, Shichiro Taro im Jahre 1274. Dadurch war Tokimitsu gezwungen, die Pflichten eines Schultheißen zu übernehmen obwohl er erst fünfzehn Jahre alt war. Tokimitsu war noch ein Kind, als sein Vater Nichiren traf und Anhänger seiner Lehre wurde. Nach dem Tod des alten Nanjo reiste Nichiren von Kamakura nach Ueno um Gebete für seine ewige Ruhe darzubringen. Es heißt, dass Tokimitsu Nichiren bei dieser Gelegenheit zum ersten mal begegnete. Im Jahre 1274, kurz nachdem Nichiren seinen Wohnsitz an den Minobu verlegt hatte, kam Tokimitsu, um ihn wieder zu sehen. Diese Begegnung muss seinen Glauben an Nichirens Lehren stark vertieft haben. Im Jahre 1275 besuchte Nikko, der spätere Nachfolger Nichirens, auf Nichirens Geheiß das Grab des verstorbenen Nanjo Hyoe Shichiro. Von da an blickte Tokimitsu zu Nikko als seinem Lehrer für die Ausübung der Lehren Nichirens auf und unterstützte ihn bei der Verbreitung. Die Verbreitung machte schwungvolle Fortschritte. Besonders in der Gegend um die Dörfer Ueno und Atsuhara nahmen viele Menschen den Glauben an.

Tokimitsu bot seinen Wohnsitz als Zentrum für die Verbreitung an. Als unter Nikkos Führung die Anzahl der Konvertierten, zu denen auch Priester aus der Gegend und Bauern gehörten, immer weiter anstieg, nahm auch der Widerstand von offizieller und privater Seite zu. Während des Vorfalls, der als Atsuhara Verfolgung bekannt ist, nutzte Tokimitsu seinen Einfluss um andere Gläubige zu beschützen und gewährte einigen Zuflucht in seinem Haus. Nichiren ehrte ihn für seinen Mut und seine unermüdlichen Bemühungen, indem er ihn 'Ueno, den Weisen' nannte, obwohl er zu der Zeit erst zwanzig Jahre alt war2. Als Vergeltung für Tokimitsus Unterstützung für Nichiren und seine Anhänger erlegte ihm das Shogunat außerordentlich hohe Steuern auf. Die Unterdrückung durch die Obrigkeit dauerte mehrere Jahre, und die Familie Nanjo sah sich gezwungen, in extremer Armut zu leben. Auch unter diesen Umständen und während sie sich mühten, ihre neun Söhne und vier Töchter groß zu ziehen, brachten Tokimitsu und seine Frau Otozuru (auch Myoren genannt) Nichiren immer wieder Spenden dar.

Als Nichiren am dreizehnten Tag des zehnten Monats im Jahre 1282 starb, nahm Tokimitsu an der Begräbnis Zeremonie teil, zusammen mit so langjährigen Anhängern wie Shijo Kingo, Toki Jonin, den Ikegami Brüdern und Ota Jomyo. Im Jahre 1289 verließ Nikko den Minobu und lebte fortan auf Tokimitsus Anwesen in Ueno. Tokimitsu spendete ihm ein Grundstück namens Oishigahara (die Felder der großen Steine), auf dem am zwölften Tag des zehnten Monats im Jahre 1290 ein 470 m2 großer Tempel mit dem Namen Dai-bo fertiggestellt wurde. Dies war der Ursprung des Taiseki-ji Tempels. In seinen späteren Jahren wurde Tokimitsu Laienpriester und nahm den Namen Daigyo (Große Ausübung) an. Am dreizehnten Tag es achten Monats 1323 starb seine Frau. Im dritten Monat des darauf folgenden Jahres errichtete Tokimitsu ihr zu Ehren den Myoren-ji Tempel, der ihren buddhistischen Namen tragen sollte. Myoren bedeutet wundervoller Lotos. Man nimmt an, dass es sich bei diesem Tempel um Tokimitsus früheres Domizil handelte. Tokimitsu starb am ersten Tag des fünften Monats im Jahre 1332. Über dreißig Briefe Nichirens3 an Tokimitsu sind erhalten geblieben, das ist die größte Menge, die irgend einer seiner Anhänger erhalten hat.

 

  1. Der Schultheiß oder Schuldheiß (von althochdeutsch sculdheizo ‚Leistung Befehlender‘) bezeichnet einen in vielen Rechtsordnungen vorgesehenen Beamten, der Schuld heischt: Er hatte im Auftrag seines Herren (Landesherrn, Stadtherrn, Grundherrn) die Mitglieder einer Gemeinde zur Leistung ihrer Schuldigkeit anzuhalten, also Abgaben einzuziehen oder für das Beachten anderer Verpflichtungen Sorge zu tragen. Der Schultheiß war meist auch Richter der niederen Gerichtsbarkeit
  1. Siehe Gosho 140, Das Drachentor, SND 1232
  1. Unter anderem:

          81 Gute Wirkungen in diesem Leben

         115 Die Lehre für die Spätzeit

         143 Der dritte Tag des neuen Jahres

         161 Die Person und das Gesetz

 

Übersetzt von Michael

Quelle: http://www.nichirenlibrary.org/en/dic/Content/N/17

 

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