Hier handelt sich um drei Arten der Körperlichkeit, mit denen ein Buddha in Erscheinung treten kann. Das Konzept wurde im frühen Mahayana Buddhismus entwickelt, um verschiedene Buddhas, die in den Sutren beschrieben wurden, einordnen zu können.

  1. Der Dharma Körper oder Körper des Gesetzes (hosshin) bezeichnet die letztendliche Wahrheit, das Gesetz, zu dem ein Buddha erleuchtet ist. Dharma Körper bedeutet die Essenz der Buddhaschaft und die wahre Natur des Lebens eines Buddhas. Es bedeutet auch Buddhaschaft an sich. In diesem Sinne ist dieser Buddha nicht materiell, sondern abstrakt.
  2. Der Körper der Belohnung (hojin) [eigentlich: Körper des Vergnügens oder Glückseligkeits Körper] wird als Belohnung für Bodhisattwa Ausübungen und dem Ansammeln von Buddha Weisheit erlangt. Den Körper der Belohnung stellte man sich als tatsächlichen, wenn auch übernatürlichen Körper vor, der somit für gewöhnliche Sterbliche nicht wahrnehmbar war.
  3. Der manifestierte Körper (ojin) ist die physische Form, die ein Buddha in dieser Welt annimmt, um die Menschen zu retten.

Man stellte sich zuerst vor, dass ein Buddha immer in einer der drei beschriebenen Formen existiert. Im frühen Mahayana ging man also davon aus, dass es sich um drei verschiedene Arten von Buddhas handelte.

Auf der Basis des Lotos-Sutras und dem Prinzip der Dreitausend Welten, das er daraus ableiten konnte, erklärte T'ien-t'ai (538-597), dass es sich bei den drei Köpern nicht um getrennte Wesen handle, sondern um drei innewohnende Aspekte eines jeden Buddhas. Von diesem Standpunkt aus weist der Dharma Körper auf die wesentliche Eigenschaft eines Buddhas hin, nämlich auf die Wahrheit, d.h. das Gesetz, zu dem ein Buddha erleuchtet ist. Der Körper der Belohnung weist auf die Weisheit hin, d.h. die geistige Eigenschaft eines Buddhas, die es dem Buddha ermöglicht, die Wahrheit zu erkennen. Er wird als Körper der Belohnung bezeichnet, weil die Weisheit eines Buddhas aus pausenloser Bemühung und Disziplin herrührt. Der manifestierte Körper weist auf die mitfühlenden Taten hin, d.h. auf die physische Eigenschaft eines Buddhas. Es ist der Körper, mit dem der Buddha mitfühlende Taten ausführt, bzw. die Tat selbst mit der die Menschen zur Erleuchtung führen möchte.

Wenn T'ien-t'ai in seinem Werk Worte und Sätze des Lotos-Sutras diesen Abschnitt aus dem 16. Kapitel des Lotos-Sutras, 'Lebensspanne' bespricht: "Hört gut zu und erfahrt das Geheimnis des So Gekommenen und seiner übernatürlichen Kräfte", dann meint er, "Geheimnis" bedeutet, dass ein einzelner Buddha alle drei Körper besitzt und alle drei Körper in einem einzelnen Buddha zu finden sind.

Also übersetzen wir die drei Körper des Buddhas heute als: 1. die jedem Menschen innewohnende, ursprüngliche Buddhaschaft; die bewusste oder unbewusste Verbindung zur neunten Bewusstseinsschicht, zum Ursprung des Lebens - nicht außerhalb, sondern innerhalb eines jeden Lebens; 2. die Weisheit, diese Wahrheit im eigenen Leben und im Leben anderer zu erkennen und zu fördern. Durch Gongyo und Daimoku holen wir die Buddhaschaft hervor und manifestieren sie. Das ist die Weisheit des Buddhas, unsere Praxis: Gongyo und Daimoku.

Und 3. die Tat des Buddhas, die sich aus dem Erkennen der innewohnenden Wahrheit ergibt. Ein Buddha muss handeln. Wer an seine eigene Buddhaschaft glauben kann, muss handeln! Man kann die Welt nicht so lassen, wie sie ist. Man muss den leidenden Menschen helfen.

Wenn man sich Präsident Ikedas Friedensvorschläge an die UN durchliest, dann versteht man, dass die Soka Gakkai eine Friedensorganisation ist, die das Karma des Planeten und seiner Bewohner zum Guten hin wenden möchte. Es geht nicht um das Glück von einigen wenigen oder nur der Buddhisten.

In der modernen Gesellschaft finden wir überall den menschlichen Hang zur Abstraktion anderer Menschen - die Deutschen, die Türken, die Syrer, die Flüchtlinge, die Terroristen, die aus dem Westen, die Reichen u.s.w.. Abstraktion ist notwendig um ein Feindbild aufzubauen.

Genau dieser Tendenz tritt die Soka Gakkai mit der Verbreitung des Buddhismus Nichiren Daishonins entgegen: Die Wahrnehmung jedes Menschen auf der Ebene der ursprünglich vorhandenen Buddhaschaft. Das bedeutet Respekt vor einem Vertreter des Lebens selbst.

Radikalismus ist leicht, man muss nur alles in Schubladen packen, aber Radikalismus ist Ärger. Bei diesem Lebenszustand unterdrückt man andere und macht sich selbst dadurch größer. Man opfert für die eigenen Ideale die Wahrnehmung des vielfältigen Lebens anderer. Andere ganz nach seinem Willen auszunutzen - dieses Vergnügen ist der Teufelskönig des 6. Himmels, dai rokuten no mao. Wir können Gesetze oder soziale Systeme verändern, aber wenn die Menschen sich nicht verändern, dann bringt das nichts, nur neue Probleme.

Deshalb ist es die Strategie der Soka Gakkai, über gesellschaftliche oder politische Strategien hinaus, einen Schritt tiefer, an die Wurzel zu gehen und zu betrachten, wie man das Karma, das Leben der Menschen selbst verändern kann. Deshalb sind unsere Gäste-Versammlungen so wichtig. Sie sind der Weg zum Frieden.

Die sicherste und beste Methode ist das Gespräch mit jedem Menschen. Es handelt sich scheinbar um einen Umweg, aber es ist der sicherste Weg. Es ist der Weg, der ganz sicher zum Ziel führt. Daher möchten wir so viele Menschen wie möglich auf unseren Gäste Versammlungen begrüßen. Die Weitergabe von Nam-Myoho-Renge-Kyo ist die mitfühlende Tat des Buddhas. 

 

Quellen: http://www.nichirenlibrary.org/en/dic/Content/T/104

                 Studienvortrag von Hidetoshi Fukuda am 8.8.2016

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