Studienvortrag von Shoichi Inoue, gehalten am 2. September 2017 in Bingen

 

Es gibt die fünf ewigen Leitlinien der SGI. Die ersten drei wurden 1957 vom damaligen Präsidenten Toda verkündet und Präsident Ikeda fügte dann später noch zwei Grundsätze hinzu.

1. Glaube für eine harmonische Familie

2. Glaube für Glück

3. Glaube für die Überwindung aller Hindernisse

4. Glaube für ein gesundes Leben

5. Glaube für einen vollständigen Sieg (über sich selbst)

 

1. Eine harmonische Familie, das ist ja sozusagen ein Miniweltfrieden. Wir sind die Sonne in unserer Familie. Die Sonne ist unparteiisch mit ihrer Wärme, d.h. sie gibt Wärme und Licht ohne Vorbehalte gegenüber anderen. Wir haben die Einstellung, ich bin die Sonne, egal für wen. Das eigene Familienkarma zu ändern, bedeutet etwas sehr tiefgründiges. Wir sollten als erstes unsere Eltern wertschätzen.

Ein junges Mitglied erzählte davon, dass sein Vater beim Chanten immer einschläft und dachte sich: Ich mache Gongyo für dich! Später erhielt dieses Mitglied eine unerwartete Wohltat, als sein Taschengeld erhöht wurde.

Wir kennen ja alle das Beispiel von Bodhisattwa Fukyo. Das ist nicht einfach, immer so zu handeln, oft schwierig, besonders in der Familie. Das bedeutet es, meine Menschliche Revolution zu machen (sich diesen Schwierigkeiten zu stellen). In der Geschichte bringt er sich ja in Sicherheit vor denen, die ihn schlagen wollen, er hält Abstand. Aber er ändert nichts an seiner Einstellung gegenüber denen, die ihn verfolgen, er respektiert sie weiterhin zutiefst. Das bedeutet, wir halten auch gesunden Abstand zu unseren Eltern, respektieren sie aber weiterhin.

Familie bedeutet auch 'Soka Familie'. Das ist eine Versammlung von Buddhas. Ananda, einer der Schüler des Buddhas, fragte: "Wenn ich mit guten Freunden zusammen voran gehe, ist das der halbe Weg zur Buddhaschaft?" Und der Buddha antwortete: "Nein, das ist der ganze Weg zur Buddhaschaft". Eine schwache Person kann einen schwierigen Weg gehen, wenn starke Freunde sie stützen, aber eine starke Person kann straucheln, wenn sie den Weg alleine geht.

Statt von Kritikfähigkeit sollten wir lieber von Lobfähigkeit sprechen! Man soll sich auch selbst loben. Das ist Selbstwertschätzung. 'Ich habe so viel geschafft!', das ist besser, als zu sagen: '... aber das habe ich nicht geschafft'. Loben und Danken! Jemand, der zu spät zur Versammlung kommt, loben: "Toll, dass du es noch geschafft hast!"

Pflanzen zum Beispiel brauchen Sonne und Wasser. Versammlungen sind wie Wasser, manche Teilnehmer brauchen noch mehr Wasser und Dünger, d.h. Besuche, Ermutigung.

 

2. Wer das grösste Unglück erfährt, hat das Recht am glücklichsten zu werden, hat Präsident Ikeda einmal gesagt. Wir haben das Recht, glücklich zu werden!

 

3. Hindernisse - wir praktizieren keinen Wellness-Buddhismus. Wir fordern unsere inneren Hindernisse heraus. Jeder kommt mal in die Hölle, aber wir sind wie Stehaufmännchen, je trainierter wir sind, desto schneller sind wir wieder oben. Das ist gleichbedeutend mit Glaubenstraining - zurück zum Lebenszustand des Bodhisattwa.

Zu unserem Mentor oder Meister im Buddhismus: Der Meister möchte das Glück des Schülers. Die Basis ist nicht die Meisterperson, sondern das Gesetz (die Quelle des Meisters).

"Denke an die Kraft, die im Universum steckt, die Kraft, die die Erde dreht und die Bäume wachsen lässt. Die selbe Kraft steckt auch in dir, wenn du den Mut hast und den Willen, sie zu benutzen", sagte Charlie Chaplin und Goethe sprach von der "Kraft, die alles im Innersten zusammen hält".

 

4. Krankheit ist kein Unglück. Unglück ist, wenn wir uns besiegen lassen.

 

5. Immer wieder neu entschließen, alle drei Tage, zehn mal im Monat, am besten vor jedem Gongyo neu entschließen. Jemand mit Geldproblemen kommt vielleicht zu der Erkenntnis: Ich wollte alles immer nur für mich behalten, nichts weggeben. Wertschätzung gegenüber dem eigenen Leben bedeutet ja auch: Ich bin es wert, angemessen bezahlt zu werden.

 

Mitschrift von Michael

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